Ein freundlicher aber sehr frischer Morgen. Um 09:00 Uhr weht der Wind mit 2 Bft. aus SSW.
Der aktuelle Wetterbericht für die Westliche Ostsee:
West 4, vorübergehend südwestdrehend und zunehmend 5 bis
6, zeitweise diesig.
Wenn es dann anfängt zu blasen, bin ich längst in der geschützten Schlei, hoffe ich jedenfalls.
10:28 Uhr werfe ich die Leinen los. Eigentlich sollte es früher gewesen sein, aber wenn man alles alleine machen muss, dauert es eben länger. Um 11 Uhr habe ich den Leuchtturm Bülk querab und um 12:45 Uhr empfange ich von DP07 die erste Böenwarnung für die Ostsee: Böen bis 7 Bft. sind vorhergesagt.


Gerade über Funk eine Böenwarnung erhalten.

Ich hatte schon so etwas im Urin und habe vorsichtshalber nur die Genua hochgezogen. Sie allein bringt uns schon auf über 5 bis 7 kn. Das reicht. Vor Damp und Schönhagen kommen dann die angekündigten Böen. Halb so schlimm, wir verwandeln sie nur in Vortrieb. Vor Olpenitz berge ich dann das Vorsegel und fahre unter Maschine in die Schlei ein. Es bläst immer noch gut und ein Ende ist wohl auch morgen nicht in Sicht. Meine Ankerpläne gebe ich deshalb für heute auf und lege mich außen an die Spundwand der Modersitztki-Werft in Maasholm gut geschützt vor den westlichen Winden. Es ist 14:15 Uhr, und jetzt wird erstmal ein Käffchen gekocht (Strom habe ich nämlich auch schon).


Der AIS-Track von heute


Ein sturmsicherer Liegeplatz in Maasholm

16:15 Uhr: Gerade wollte ich einen Spaziergang durch den Ort machen, da fängt es doch an zu regnen. Also, weiter beim Käffchen bleiben und lesen.


Es regnet immer noch, nur noch mehr. Und kalt ist es auch. Das ist das richtige Wetter für eine Suppe!

Da wir den angestammten Platz im Schilkseer Hafen zugunsten der Kieler-Woche-Teilnehmer in diesem Jahr wieder mal räumen müssen, hatte ich mich entschlossen, das Schiff alleine zu verholen.
Mein Ziel wird die Schlei sein und morgen früh werde ich die Leinen loswerfen. Heute steht auf dem Programm noch Lebensmittel und Getränke an Bord schaffen. Wegen der sehr emsigen "Vor-Kieler-Woche-Aktivitäten" im Hafen kann ich schon nicht mehr mit dem Auto aufs Hafenvorfeld. Fahrradfahren ist angesagt. Entsprechend wenig kann ich transportieren. Den Frischwassertank (250 L) habe ich jetzt befüllt. Den Rest an Verpflegung und Klamotten werde ich morgen früh auf meinem Fußmarsch zur Confidence noch mitnehmen.

Ein wunderbares Frühstück mit frischen Brötchen im Cockpit, strahlende Sonne und Wärme.


Mmmmmh.

Kurz vor12 Uhr geht es los. Wind WSW 5. Nur mit der Genua geht es als Teil einer großen Amada raus auf die Ostsee. Dort beherrschen wieder Böen das Geschehen. Es geht immer lustig von 16 bis 24 kn.



Trotzdem sind wir schnell und schon um 15:15 fest im Hafen von Schilksee.

11:25 Uhr ab Schilksee. Wind SW 4-5 Bft, wie vorhergesagt. Mit Vollzeug rauschen wir aus der Strander Bucht, Spitzenspeed 8,6 kn, 100 Grad Windeinfallwinkel. Es zeigt sich, dass heute Böen das Sagen haben. Kaum sind wir um die Ecke von Bülk rum, da erfasst uns so ein Drücker mit 22 kn und wir reffen das Großsegel. Die Wellen sind auch ganz schön ruppig und wir lauften nur noch unter Genua Kurs Schönhagen. Unter Land werden die Wellen weniger, die Böen aber mehr. Spitzenbö mit 28 kn! Dafür scheint aber die Sonne und es ist nicht mehr so kalt.


Der Leuchtturm Schleimünde in frischem Grün

Unseren Plan, zu ankern, geben wir ob der Böen auf. Wir wählen Grauhöft als Ziel, und das ist gut so!



Hier haben wir Windschutz, liegen mit der Nase im Wind und haben einen Platz in der ersten Reihe.

Zum Abendessen und anschließendem gemütlichen Beisammensein kommen noch Barbara und Ove mit ihrer Häwelmann, die wir "hergelockt" hatten.

Heute ist der 2. Sommertag 2015 in Schleswig-Holstein.
Wind SE 4 Bft., 17,5 Grad Lufttemperatur, Wasser 12,5 Grad, aber der "nordische Mensch" freut sich! Wir sind an Bord, laufen aber nicht aus. Es ist sehr warm - inzwischen 23 Grad unter Deck - und für heute Nacht / morgen früh sind Wolkenbruch und Gewitter vorhergesagt. Wir wollten nämlich in der Schlei ankern, aber diese Prognosen halten uns ab uns so machen wir einen gemütlichen Hafentag hier in Schilksee.


Das AIS-System "Marine-Traffic" bestätigt unsere Position.

In der Frühe Regenschauer und Böen. Am späten Vormittag klart es auf. 12 Uhr geht es los. Die ersten 3 Meilen laufen wir unter Motor. Dann setzen wir die Segel und müssen uns mit 2 aufeinanderfolgenden Patenthalsen abfinden, Winddreher!?



Achterlicher Wind 3-4 Bft.

Bis kurz vor Schleimünde segeln wir Schmetterling, Wind NW 3-4 Bft.. Dann geht gar nichts mehr; der Wind schläft ein und wir motoren wieder.

Leuchtturm Kiel

Um 18:40 Uhr sind wir fest in der Heimatbox in Schilksee.


Unser AIS-Track

Pfingsten in Wackerballig mit Freunden. Mit allen Freunden machen wir eine schöne Fahrradtour rund um die Birk, dem nördlichsten Naturschutzgebiet Deutschlands.



Die Birk ist bekannt für ihre freilebenden Wildpferde (die wir leider nicht gesehen haben) und ihre Rotbauchunken (Glockenfrösche, die wir dank Tina hören konnten).



Abends waren wir wieder alle zusammen beim Wohnmobil von Sven und Elke und haben gegrillt.

Ein freundlicher Morgen. Frühstück leider unter Deck, da der NW-Wind ins Cockpit pfeift. Um 13:35 Uhr legen wir ab und kommen mit Vollzeug zunächst gut voran. Wind WNW 4-5 Bft., blauer Himmel mit Wolken. Nachdem der Wind so achterlich kommt, dass das Vorsegel nicht mehr arbeiten kann, nehmen wir das Groß weg und laufen nur mit der Genua in Richtung Wackerballig.


Unser AIS-Track

Um 15:40 Uhr sind wir fest.



Antares



Elisa



Häwelmann

Weitere Yachten von Freunden machen noch fest und abends geht es zur Wohmobil-Burg an Land, wo Elke und Sven mit den Kindern warten und wir einen netten Grillabend - allerdings sehr kalt, dafür aber mit netten und lustigen Gesprächen - verbringen. Eine Absackerrunde an Bord beschließt den Abend.

Heute, Freitag, startet unser Pfingsttörn. Gestern habe ich nochmals 20 L Diesel nachgebunkert und einiges an Verpflegung an Bord geschafft. Um viertel vor zwei (13:45) kommen wir los und segeln kurz nach der Hafenausfahrt zunächst nur mit Groß flotte 5 kn bei SW 3-4 Bft. Hinter Bülk setzen wir den Kurs auf die nordöstliche Tonne des Sperrgebietes ab (345 Grad rwK). Wir laufen ständig mit über 7 kn, wow! Hinter dem Sperrgebiet nimmt der Wind auf 20 kn (Bft. 5) zu und wir müssen höher ran. Wir laufen immer zwischen 7,5 und 8 kn!


In Höhe des Lt. Falshöfts bergen wir das Großsegel, weil es doch zu viel wird. Nur mit Genua laufen wir immer noch 7,5 kn und sind damit schneller, als eine uns unter Vollzeug begleitende Yacht. Wir schieben das auf den tollen Stand unserer neuen Expex-Laminatsegel. Im Gegensatz zum letzten Wochenende scheint die Sonne permanent, die Wolken haben sich vollständig verzogen und der Wind ist nicht mehr so kalt, eher Sommerfeeling!



Die gelben Rapsfelder leuchten in der Ferne.

Um 19:15 Uhr sind wir fest in einer Box in Hörup und genießen den Sommerabend, herrlich!

Wolken und Sonne, jedenfalls so viel Sonne, dass wir im Cockpit frühstücken können. Gegen Mittag nehmen die Schauerböen leider zu. Vorhersage des DWD: W 5-6 Bf., Schauerböen. 14:10 Uhr laufen wir bei starken Böen aus dem Hafen von Damp.



Eine Stunde später sind wir auf der Höhe von Dänisch Nienhof. Der Wind bläst nun mit 30 kn (= 7 Bft.) und wir laufen nur mit der Genua teileweise 8,5 kn. Um 15.40 Uhr haben wir Bülk querab. Die Böen nehmen an Bissigkeit zu, zumal wir nun auch am Wind laufen. Nach eine Wende in der Schilkseer Bucht drehen wir das Vorsegel vor dem Wind ein. Dabei verheddert sich das Hosenbein des Skippers so in einer Umlenkrolle, dass er sein Bein nicht mehr freibekommt.

Beherzt wird mit dem am Mann geführten Messer das Hosenbein abgeschnitten.


Einlaufen in die Strander Bucht. Die Amphitrite liegt wegen des starken Westwindes hier vor Anker.


Um 16:20 Uhr sind wir wohlbehalten fest in unserer Heimatbox, worüber wir froh sind. :-)


Das hier sind die offiziellen Wind- und Wetter-Daten am Leuchtturm Kiel.

Wir hatten eine relativ ruhige Nacht vor Anker.


Stromsparen war angesagt. Zeit für die Petroleumlampe.


Die Abendsonne von gestern hat leider nicht bis heute morgen durchgehalten, alles grau. Um 12 Uhr nehmen wir den Anker hoch und laufen aus der Schlei mit Südkurs aus. Windvorhersage SW 5, westdrehend 6. Nur mit Genua laufen wir hoch am Wind, müssen aber gleichwohl einige Wenden machen, bis wir dann Damp erreichen.


Ein mitlaufender Oldtimer vor Schönhagen

Um 14.15 Uhr sind wir fest in Damp. Zur Abwechselung nieselt es jetzt, alles in ein freundliches Grau getaucht.

So wie untenstehend ist das Wetter auch hier in Damp.

Die Sonne scheint heute morgen, das bedeutet Frühstück im Cockpit. Brötchen wurden vom Hafenmeister persönlich an Bord geliefert. Gegen 10 Uhr kommen wir los. Die schmale Durchfahrt in der Dyvig ist immer noch vom Saugbagger blockiert (obwohl er nach Auskunft des Hafenmeisters eine Pause einglegen sollte)



Wieder mit Schweiß auf der Stirn kommen wir knapp durch. Das Monstrum hat sich sogar um ein paar Meter zu unseren Gusten bewegt.


Die Fähre im Als-Fjord

Im Als-Fjord setzen wir die Segel, im Als-Sund ist es mit Segeln allerdings wieder vorbei. Nach Passieren der Klappbrücke Sönderburg können wir wieder eine gute Strecke segeln. Kurz nach Falshöft gibt es nach einer kurzen Flaute plötzlich SSE-Wind, also genau auf die Nase.

Um 17:20 Uhr fällt der Anker im Wormshöfter Noor auf 2,30 m Wassertiefe. Freundlicherweise scheint die Sonne. Im Schutz der Sprayhood ist es ok, ansonsten aber zu kalt.

Grauer Morgen, aber nicht so viel Wind. Die Vorhersage ist für unser Vorhaben (Dyvig) ok. Regina und Jochen schicken uns liebe Grüße von Föhr. Wir nehmen Frischwasser und frühstücken. Kurz vor 12 Uhr legen wir ab. Den wunderschönen Haderslev-Fjord laufen wir unter Motor, dann an seinem Ausgang nach genau 7 sm setzen wir den Segel und rauschen mit Südkurs der Insel Alsen entgegen. Beim Einlaufen in die Dyvig mussten wir an einem Saugbagger vorbei, der die Durchfahrt freisaugt.



Sein Bugstrahlruder hat uns ganz schön in Bedrängnis gebracht. Mit Vollgas mussten wir die Querströmung ausgleichen. Es ging mit etwas Schweiß auf der Stirn, aber ohne Blessuren. Um 16:30 Uhr sind wir fest an der Hotel-Brücke in der Dyvig, ein Boxenplatz mit Strom und der Nase im Wind.

In der Nacht war es wieder unruhig. Sturm und Regen sorgten dafür, dass unser Schlaf nicht ganz so tief war. Frühstück ab 11:00 Uhr. Es regnet nicht mehr, dafür weht es mit W 5 - 6 ganz ordentlich. Die Dieselheizung läuft. Um 14 Uhr brechen wir zum Stadtbummel auf. Conni und Hupi schicken uns als neue What´s-App-User eine nette Nachricht, wir antworten prompt mit einem Bild.





Nach 3 Stunden bummeln und etwas einkaufen wird es doch zu kalt. Nach einem kleinen Einkehrschwung mit warmer Mahlzeit machen wir uns auf den Heimweg und lassen es uns im warmen Bauch der Confidence gut gehen.